Lange Trainersuche ärgert Eberl: „Unsere Gegenpartei präsentiert sich häufig sehr offensiv“

In einer Woche endet mit dem letzten Bundesligaspiel ganz offiziell die Saison der Bayern und es geht ab dann nur noch um die Planungen für die nächste Saison - halt immer noch ohne Trainer...

Hier muss man wieder daran erinnern, dass das komplett unnötig selbst verursachtes Leid ist. Der Rausschmiss von Tuchel auf Vorrat im Februar war vollkommen unnötig. Die Bayernführung wollte sich nur in den Medien als handlungsstark und agil inszenieren. Diese unprofessionelle Selbstdarstellung hatte nur negative Folgen, an denen man jetzt zu knabbern hat.

Wenn man mit dem Trainer völlig unzufrieden ist, dann ersetzt man ihn sofort. Ein Rausschmiss am Saisonende kann ansonsten auch einfach eben am Saisonende erfolgen. Den muss man nicht 4 Monate vorher verkünden. Durch den Rausschmiss auf Vorrat hat Bayern ...

• Tuchel geschwächt und zur lahmen Ente gemacht
• sich selbst öffentlichen Handlungsdruck generiert, einen besseren Trainer zu präsentieren
• die Option vom Tisch genommen, einfach mit Tuchel weiter machen zu können, wenn man eben keinen besseren Trainer findet, was nun der Fall ist.

Unfassbar dilettantisch und unprofessionell das Ganze. Sicherlich hat Eberl Recht, dass von der Gegenseite bei den Trainerverhandlungen so einige geplappert haben. Aber die Bayern haben eben auch dauernd geplappert. Rummenigge mahnt ja nicht ohne Grund an, dass bei Bayern jetzt mal alle verschlossener in Sachen Trainersuche sein sollten.

Und wenn die Gegenseite plappert, sollte man sich bei Bayern auch mal fragen, warum das so ist? Ein Volker Struth macht den Job seit so vielen Jahren, vertritt neben Nagelsmann auch Toni Kroos, Mario Götze, Upamecano, Niklas Süle, usw. Dem rutschen solche Bemerkungen nicht versehentlich raus, sondern der hat sicherlich geplant, Bayern mal gegen das Schienbein zu treten, in dem er Nagelsmann-Verhandlungen der Bayern öffentlich macht (um dann genüsslich beim DFB zu verlängern). Warum, kann man nur spekulieren. Vielleicht dafür, wie die Nagelsmann-Entlassung lief? Dafür, wie bei Süle nachgetreten wurde? Seit 2 Jahrzehnten treten die Bayern bei vielen Trainern und Spielern stillos nach, die den Club verlassen haben (Klinsmann, van Gaal, Ancelotti, ... Kroos, Süle, Alaba, Yildiz, Bernat, ...). Damals haben sich die Bayern immer stark geführt und meinten sich das leisten zu können, die eigene Selbstherrlichkeit zu präsentieren (häufig gerade Hoeneß) und mal so richtig nachzutreten. Jetzt geben die Bayern ein schwaches Bild ab und jetzt revanchieren sich vielleicht so einige.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Guido31 am 13.05.2024 um 07:42 Uhr bearbeitet

Wenn man eine Trainersuche derart penetrant in der Öffentlichkeit ausfechtet und jeder potenzielle Kandidat gleich fünfmal mit der Presse durchkaut wird, muss ich mich doch nicht wunder , dass darauf keiner Bock hat.

"dann geht man auseinander und dann war‘s das. Das ist nicht mehr ganz so. Man redet danach nicht mehr drüber. So kenne ich das."

Sehr unpassende Worte meiner Meinung nach. Aber was solls, heute ist das wieder vergessen und man wird bis heute Abend den Plettenberg wieder mit Infos aus erster Hand füttern

Alles sehr schwierig für Eberl..

Wunschkandidaten sagen ab, Uli & Co. müssen sich trotz des Alters wöchentlich zu Trainer-Kandidaten äußern.. usw.

Hoffe das man eine passable Lösung findet, auch wenn es schwierig wird.

Also wenn man den Trainer (und dessesn Management) den man verpflichten möchte als Gegenpartei bezeichnet wird schon etwas deutlicher, warum es so ein harter Weg hin zum neuen Trainer ist

Da hast Du recht. Das habe ich nicht gut formuliert. Also es gibt bei Verhandlungen natürlich immer die eigene Partei und eine Gegenpartei, aber "Gegenpartei" klingt für sich genommen konfrontativ und hier geht es nicht um 2 Parteien, die gegeneinander arbeiten. "Verhandlungspartner" oder sowas wäre besser gewesen. Andererseits ist im Fall Struth/Nagelsmann Gegenpartei vielleicht doch nicht so falsch.

Da hat er absolut recht.

Trainer, die mit dem BVB in Verbindung gebracht wurden, sagen öffentlich ab oder geben Interviews zur Absage. Man will sich öffentlich mit dem Bayern-Interesse schmücken und profilieren.

Dadurch stehen die Bayern - ergänzt vom Dresen/Hainer Kommentierungen - ziemlich schlecht da.

Wenn jetzt doch nicht Flick, hoffe ich auf Favre.

Der durfte seine Trainerfähigkeiten nie bei einem Spitzenteam anwenden, wenn man Dortmund mal ausklammert.

Ich finde ja, dass die Bayern sich in den letzten Wochen / Monaten auch nicht gerade als toller Arbeitgeber dargestellt haben...

Was will ein aufstrebendes Trainertalent wie De Zerbi da? Der verbrennt sich doch nur die Finger. Zeit wird ihm keine gegeben, da muss er direkt abliefern und hat auch deutlich mehr Druck auf dem Kessel als bei Brighton. Hinzu kommt ein Hoeness der, bei allem nötigen Respekt, einfach nicht mehr vor Kameras gelassen werden sollte.

Ein Ten Hag kann eigentlich nicht der Anspruch von Bayern sein, außer ihnen gehen wirklich vollkommen die Ideen für einen neuen Trainer aus..

Dann bleibt nur Flick - Löw (der bisher glaube ich noch nie genannt wurde ) und dann wird es langsam aber sicher schon wieder mau.

Das ist eine denkbar schwierige Situation für Max Eberl, aber wenn er das nicht hinbekommt, war er von Anfang an der Falsche. Einen Klub wie Bayern muss man in der Erfolgsspur halten und dabei Krisen möglichst schnell und geschickt lösen. Mit seiner Erfahrung traue ich ihm das generell zu.

Woran das ganze Problem jetzt genau festzumachen ist, ist schwer zu sagen, das ist sehr vielschichtig. Uli Hoeneß tut dem Verein mit seinem Verhalten einerseits keinen Gefallen, aber man hat auch binnen kurzer Zeit zwei der begehrtesten deutschen Trainer sehr unrühmlich behandelt und geschasst. Ob man Carlo Ancelotti noch aufführen kann? Hmm... schwierig, entlassen wird überall. Auch Top-Trainer und das auch beruhend auf... nenenn wir es mal Spielerproteste. Das ist auch kein moderner Trend, ich erinnere mich hierzu immer gerne an Geschichten wie zum Beispiel von Udo Lattek.

Was aber auch noch hinzu kommt und man nicht vergessen darf: alle Kandidaten die als besonders heiß gehandelt wurden, stehen bereits zufrieden unter Vertrag (Alonso/Leverkusen, Nagelsmann/DFB, Rangnick/ÖFB, de Zerbi/Brighton&Holve). Sicher kann man anfragen und es versuchen, aber Erfolg war hier halt nie garantiert, da muss schon eher drauf schauen wer ohne Verein ist. Über Jürgen Klopp hierbei zu spekulieren ist völliger Nonsens, der wird sich sein Denkmal in Dortmund nicht zerstören indem er zu den Bayern geht. Dafür war die Zeit viel zu emotional geladen und intensiv mit dem Höhepunkt Champions League-Finale 2013. In der Zeit haben beide Lager sich regelrecht gehasst, Legenden gab es auf beiden Seiten, jeder wollte der Beste sein und den Anderen hinter sich lassen, eine Ära prägen und zur Legende werden. Das haben sie auch alle geschafft. Und Christian Streich? Der wird (wie auch Klopp) seine Zeit in Freiburg erstmal sacken lassen und verarbeiten bevor er wieder was Neues anfängt. Das ist nach meiner Wahrnehmung ein hoch intelligenter Mensch, er wird die richtigen Schlüsse ziehen. Tja und dann bleibt auch nicht mehr viel was realistisch ist. Die Spekulationen um Zinedine Zidane habe ich nie für bare Münze genommen, was für mich bleibt sind Hansi Flick, Felix Magath, José Mourinho oder eventuell noch Luis van Gaal. Alles Trainer die eine Mannschaft nachweislich erfolgreich managen können. Irgendeiner aus der Riege wird es werden, davon bin ich fast überzeugt. Ansonsten erleben wir eine echte Überraschung.

Ein Untergangsszenario wird es nicht geben, vieles ist einfach auch von den Medien gemacht, sprich Interviews bei denen gefragt wird "Bayern hat Bedarf, wie sieht's bei dir aus?".