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Quo vadis, Hannover 96

02.07.2009 - 18:58 Uhr
Quo vadis, Hannover 96 |#1761
13.05.2024 - 11:11 Uhr
Zitat von mimamax
Zitat von Skordie
Zitat von RoterStern96
Ich hoffe, wie am Ende meines Beitrags bereits erwähnt, dass je nach Ausrichtung die angesprochene Zielsetzung eben auch nach Außen kommuniziert wird.
Die muss aber gar nicht mehr kommuniziert werden, da nächste Saison das finale Drittel unseres Dreijahresplans erfolgt. Und an dem werden sich sowohl MM in seiner Arbeit, als auch SL als Trainer messen lassen müssen...
... Wenn wir es schaffen so wie Düsseldorf letzten Sommer, die Leistungsträger, sowie überzeugende Talente hinhalten, Spieler die nicht überzeugt haben durch punktuelle Verstärkungen zu ersetzen, dann fehlt nur noch ein Hauch an Stellschrauben im Bereich der Taktik (das ist Leitls Aufgabe an der er sich messen lassen muss), sodass man es häufiger schafft, aus dem schwer zu schlagen, 3 Punkte statt 1 Punkt zu holen.

Genau zu diesen Punkten habe ich nun auch schon häufiger etwas geschrieben und genau die teilweise formulierte Erwartungshaltung von unterschiedlicher Seite kann uns sehr schnell zum Verhängnis werden.

Bei 16 Millionen € an Budget inkl. Gehaltskosten vom Staff sind wir maximal im Mittelfeld der Tabelle und wenn wir ehrlich sein, dann haben wir aktuell einen Platz im Mittelfeld der Tabelle erreicht. Zwar oberes Mittelfeld, aber Mittelfeld. Das leicht höhere Budget in dieser Saison und die Reduktion werden Auswirkungen haben.

Problematisch ist es schon durch den Umstand, dass man die Reduktion nicht dazu genutzt hat, um die Ziele anzupassen. Nicht nur die Fans - wie hier zu lesen - sondern auch Kind passen die Erwartungshaltung nicht an. Leitl und Mann werden in die Pflicht genommen und sollen nun aus weniger mehr machen. Einfach ist das nicht und es wird mit Ansage höchstwahrscheinlich zu Problemen führen.
Aus meiner persönlichen Sicht ist der 3-Jahresplan gescheitert, auch wenn man natürlich auch mit einem geringeren Budget etwas bewirken kann. Die Chancen sind aber nicht so hoch, dass ich diese als verpflichtend ansehe.

Schauen wir auf unseren Kader, dann frage ich mich, woher die Verbesserung kommen soll?! Die Abwehr hat die erwartbaren Leistungen erfüllt und unsere Schwachstelle bleibt nach dem Abgang von Köhn die linke Seite. Ob dieses unter anderem durch den Ausfall des Trikotsponsors erzwungen wurde, lasse ich mal dahingestellt. Auch hier fehlt eine eindeutige Stellungnahme seitens der Verantwortlichen, in erster Linie Martin Kind. Mindestens ein Spieler auf Links muss noch kommen und über Ezeh sollte man ebenso sprechen.
Mit Blick auf den Angriff kann man ebenso zufrieden sein, auch wenn wir keinen 20-Tore-Stürmer haben. Tresoldi, Nielsen, Vogi und Teuchert haben im erwartbaren Maße getroffen. Der Weggang von Teuchert soll mit einem neuen Stürmer kompensiert werden, auch wenn ich mir über der Finanzierbarkeit eines Qualitätsspielers Gedanken mache.
Das Problem ist unser Mittelfeld. Schaub, Ernst, Christiansen, Kunze und Besuschkow sollten unsere Leistungsträger sein. Kunze ist aus der Riege der Einzige, welcher in gewisser Weise die Erwartungen erfüllen konnte. Die weiteren benannten Spieler konnten kaum bis gar nicht das einbringen, was man sich erhoffte. Jetzt auf Leopold, Gindorf, Ndikom und Oudenne zu setzen mag spannend sein und ich sehe durchaus die Chance, dass dort etwas entsteht, aber wir sind immer noch von dem selbst gesetzten Anspruch entfernt. Wer nun glaubt, dass wir bei den Spielern noch eine Ablöse erzielen (teilweise hier zu lesen), der ist schief gewickelt. Wir können glücklich sein, wenn wir die benötigten Teile des Budgets erhalten und nicht via Abfindung noch ordentlich draufzahlen.
Hier stellt sich die Frage, warum das so ist. Hat Mann die Spieler nicht ordentlich bewertet oder ist Leitl nicht in der Lage aus dem Spielermaterial im Mittelfeld den nötigen Impact herauszuholen oder lag es wirklich an den Spielern? Das werden wir nicht komplett bewerten können und diese Verantwortung liegt bei den handelnden Personen.

Nun gilt es die Vergangenheit der letzten beiden Saisons aufzuarbeiten. Es ist schon klar, dass wir die meisten Spieler im Verein halten. Lediglich Ernst und Stahl stehen noch in der Disposition. Auf Grund der Leistungen frage ich mich tatsächlich, wie man bei Ernst noch überlegen kann, denn sein Impact war zu gering, wenn man die Kosten betrachtet. Die Aussage von Leitl, dass er sich in den letzten Wochen beweisen soll, sehe ich tatsächlich kritisch, allerdings würde man bei einer Verlängerung wohl deutlich an Kosten einsparen.
Dennoch bleibt die Frage, was mit den anderen Spielern passiert.

Immer wieder (auch von mir) wird der Trainer in die Diskussion gebracht. Das macht Kind ebenso, wobei wir aktuell wohl davon ausgehen können, dass bedingt durch die letzten beiden Erfolge wir zumindest von der Opi-Front mit Leitl weitermachen wollen. Eine weitere Fragestellung könnte sein, ob Leitl das selbst überhaupt möchte. Ihm selbst wird bewusst sein, dass mit seinem 3-Jahresplan sein Arbeitsplatz in Verbindung steht. Mit einem seinerseits gewählten Abschied im Sommer könnte er sein Gesicht wahren und es gibt durchaus interessante Vereine, die nach einem neuen Trainer Ausschau halten (ggf. Hamburg, Berlin..., die weitaus mehr Mittel zur Verfügung stellen). Der Zeitpunkt könnte schlechter sein.

Die Person Mann wird hier und da ebenso kritisiert, wobei mit Außenbetrachtung er nicht so viel falsch gemacht hat. Er hat sowohl die Trainerwünsche umgesetzt, wie auch die Grundlagen dafür geschaffen, dass eine Durchlässigkeit aus den U-Mannschaften entsteht. Es mag sein Arbeitsauftrag gewesen sein, aber daran sind schon andere bei uns gescheitert. Den Vorwurf, dass die Spieler teilweise nicht so funktioniert haben kann man erheben, aber das ist zu kurz gedacht. Seine Arbeit wird allerdings sicherlich auch von anderen Vereinen wahrgenommen, was zu einem Angebot eines anderen Vereins führen kann. Ich kann mir in dem Zusammenhang vorstellen, dass Mann irgendwann auch keine Lust mehr hat die Vorgaben von Kind zu erfüllen, zumal er immer weniger Finanzmittel dafür bekommt.

Als dritte Personalie müssen wir dann noch Stendel thematisieren. Ich persönlich hätte ihn lieber als Profitrainer als Leitl, aber das ist nicht entscheidend. Sein Vertrag läuft aus und was möchte Stendel in der Zukunft machen. Eine Bekundung des Verlängerungswunsches seitens des Vereins hat es wohl schon gegeben, aber ich habe noch keine Aussage von Stendel gelesen. Ich sehe hier durchaus die Gefahr, dass wir ihn verlieren, falls wir ihm nicht die passenden Aussichten bieten können.

Für mich ist entscheidend, dass man nun zur Realität in der Öffentlichkeit steht und nicht weiter irgendwelche Luftschlösser baut. Dazu erhoffe ich, dass wir möglichst in den kommenden vier Wochen Klarheit in Bezug auf mögliche Abgänge haben und diese Timeline klar kommunizieren. Wird nicht passieren, aber es wäre wichtig, um die richtigen Spieler so früh wie möglich ansprechen zu können. Ebenso sollte direkt nach dem letzten Spieltag Klarheit über die Personalien im Staff herrschen. Auch hier erwarte ich erst eine ausgiebige Analyse von Kind, bevor etwas verkündet wird.

Same procedure like every year...
Quo vadis, Hannover 96 |#1762
13.05.2024 - 13:52 Uhr
Zitat von Skordie
Zitat von Arekon96

Zitat von Skordie

Zitat von Arekon96

Zitat von Skordie

Zitat von RoterStern96

Ich hoffe, wie am Ende meines Beitrags bereits erwähnt, dass je nach Ausrichtung die angesprochene Zielsetzung eben auch nach Außen kommuniziert wird.


Die muss aber gar nicht mehr kommuniziert werden, da nächste Saison das finale Drittel unseres Dreijahresplans erfolgt. Und an dem werden sich sowohl MM in seiner Arbeit, als auch SL als Trainer messen lassen müssen.
Ersterer kann Kind gegenüber natürlich mit dem sinkenden Etat und den damit schwierigeren Umständen argumentieren. Leitl hingegen hat inzwischen so viel Zeit wie kaum ein anderer Trainer vor ihm bei 96 bekommen, um mit der Mannschaft zu arbeiten und etwas aufzubauen. Ihn sehe ich daher eindeutig in der Pflicht.
Möglich ist es aber auf jeden Fall. Wir haben lange um den Aufstieg mitgespielt, haben kaum Niederlagen eingefahren und einfach einige Male zu oft die Punkte geteilt.
Hätten wir einige der Unentschieden in Siege ummünzen können, stünden wir jetzt auf Platz 3.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.


Ich sehe dann einen Logikfehler. Warum kann M.Mann gegenüber Kind mit dem sinkenden Etat argumentieren, Leitl aber nicht. Finanzlage und Kaderqualität sind doch direkt verknüpft, siehe der Köhn-Verkauf. Nur weil man viel Zeit hat, kann man ja nicht unbegrenzt viel aus einem Kader raus holen, der aus Spieler besteht, deren Potenziale ganz natürlichen Grenzen unterliegt.


Weil der Kader ja nicht vom Grunde auf neu aufgebaut wird und Leitl mit dem bisherigen Spielern schon lange beinahe täglich arbeitet.
Das kann ein Mann qua Aufgabenbereich nicht. Er ist an wirtschaftliche Rahmenbedingungen gebunden, Leitl an die Arbeit auf dem Platz.


Nein. Leitl ist genauso an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebunden. Seinem Kader kann nur die sportliche Qualität zugeführt werden, welche wirtschaftlich darstellbar ist. Ist dies wirtschaftlich notwendig, verlierst du einen Schlüsselspieler ersatzlos im Winter (Köhn) oder kannst mit deinem Top-Torjäger nicht verlängern (Teuchert). Ergo sinkt die Qualität.
Man kann nicht nach solchen Verlusten erwarten, dass die Qualität gleich und die Ergebnise gut bleiben nur weil " Leitl mit dem bisherigen Spielern schon lange beinahe täglich arbeitet"


Übrigens sehe ich diese Trennung generell als schwierig an. Würde M.Mann nicht gut scouten und verhandeln, wären Jungs wie Köhn oder Leopold nicht nach Hannover gekommen. Die Qualität der beiden helfen S.Leitl dann seine in seinem Sektor (dem Sportlichen) zu erreichen.

Weil Leitl diese Spieler entwickeln kann steigt ihr Marktwert, Mann kann die Spieler mit Gewinn verkaufen und die Ziele in seinem Sektor (die Wirtschaftlichkeit) erreichen.


Man kann diese Dinge nicht derart vereinfachen.


Sehe ich anders. Wenn Trainer an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebunden wären, wären Aufstiege von Darmstadt, Heidenheim, Fürth, Bochum, Elversberg, Ulm, uvm. alles Ausnahmen gewesen, da sich diese Vereine ja wohl kaum die Topspieler der Liga leisten konnten.
Wenn wir es umdrehten, müssten wir ja einfach nur eine Zweitliga Allstars Mannschaft zusammenkaufen und der Trainer wäre fast egal.

Nein, diese Saison ist Leitl am Zug zu zeigen, dass er ein sehr guter Trainer ist, der auch unter schwierigen Umständen seine Spieler besser machen und zum Aufstieg führen kann.
Wenn ihm das nicht gelingt, dann ist er eben am Ziel gescheitert.


Ich kann deine Argumentation aber auf die gleiche Weise umkehren:

Wenn ein Trainer allein wegen des Zeitraums über welchen er mit einer Mannschaft zusammen arbeiten die Qualität so drastisch erhöhen kann, ist es ja fast egal, welche Spieler ihm zur Verfügung stehen, richtig? Dann wäre also Leitl der Erfolg der letzten 2 Jahre zuzuschreiben und nicht Mann?

Wenn der Erfolg eines Trainer nicht auch an die wirtschaftlichen Bedingungen geknüpft sind, warum spielt dann nicht meine Kreisklasse-Mannschaft in der Bundesliga und warum holt City mehr Titel als Liverpool?

Die Argumente sind aber auf die gleiche Weise löchrig, weil man die Verantwortung für Erfolg nicht so einfach trennen kann.

Ja, die Budget-Rangliste entspricht nie der tatsächlichen Tabelle. Ändert nichts daran, dass es klare Grenzen gibt, welche durch das Budget gesetzt werden. Ulm wird Bundesliga spielen, aber nicht die CL gewinnen.



Jetzt mal eine andere Frage:

Du meinst, Leitl muss jetzt liefern, sprich die Mannschaft zum Aufstieg führen. Hierfür ist es nötig, besser zu performen, als es sich durch die finanziellen Rahmenbedingungen erzwingen ließe.

Aber jetzt stell dir mal folgendes Szenario vor:

Hamburg, Schalke und die Hertha müssen nicht über performen, sondern allein ihr tatsächliches finanzielles Potenzial ins sportliche übertragen. Die Kölner stecken den Abstieg gut weg und Nürnberg kommt mit einen fetten Finanzspritze ebenfalls wieder in Fahrt.

Wir auf der anderen Seite spielen eine gute Saison, Spieler entwickeln sich, Marktwerte steigen, vielleicht werden es am Ende sogar 55-60 Punkte. Trotzdem reicht es nicht für die Top 3.


Willst du Leitl dann entlassen, nur weil andere Mannschaften, mit teils deutlich höheren Budgets, ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet haben oder Teams in unserer Gewichtsklasse ebenfalls über-performt haben? Entlässt du dann aus Frust einen guten Trainer, nur weil er nicht alles und jeden überflügelt hat?


Ganz ehrlich: Das ist der Fluch der anspruchsvollen Traditionsklubs. Keine Geduld um gute Leute mal kochen zu lassen + ein Überbordender Anspruch, der sich durch nichts mehr belegen lässt. Das Ergebnis sind ständige Umbrüche, regelmäßige Entlassungen, Mehrkosten und ein sinkenden Budget, während die Ziele unverändert hoch bleiben.


Ja, wenn nächste Saison Elversberg, Fürth und Paderborn aufsteigen, hat Leitl nicht mehr viele Argumente, vorausgesetzt, die Mannschaft verliert nicht noch mehr Schlüsselspieler.
Aber bei der Konkurrenz um Hamburg, Schalke, Hertha BSC und vermutliche Düsseldorf und/oder Köln ist es vermessen einen Top 3 Platz als Pflicht anzusehen. Wenn die am Ende die Top 3 stellen und wir auf 4-7 landen, ist das kein Versagen meiner Meinung nach.
Quo vadis, Hannover 96 |#1763
13.05.2024 - 14:47 Uhr
Zitat von Arekon96
Zitat von Skordie

Zitat von Arekon96

Zitat von Skordie

Zitat von Arekon96

Zitat von Skordie

Zitat von RoterStern96

Ich hoffe, wie am Ende meines Beitrags bereits erwähnt, dass je nach Ausrichtung die angesprochene Zielsetzung eben auch nach Außen kommuniziert wird.


Die muss aber gar nicht mehr kommuniziert werden, da nächste Saison das finale Drittel unseres Dreijahresplans erfolgt. Und an dem werden sich sowohl MM in seiner Arbeit, als auch SL als Trainer messen lassen müssen.
Ersterer kann Kind gegenüber natürlich mit dem sinkenden Etat und den damit schwierigeren Umständen argumentieren. Leitl hingegen hat inzwischen so viel Zeit wie kaum ein anderer Trainer vor ihm bei 96 bekommen, um mit der Mannschaft zu arbeiten und etwas aufzubauen. Ihn sehe ich daher eindeutig in der Pflicht.
Möglich ist es aber auf jeden Fall. Wir haben lange um den Aufstieg mitgespielt, haben kaum Niederlagen eingefahren und einfach einige Male zu oft die Punkte geteilt.
Hätten wir einige der Unentschieden in Siege ummünzen können, stünden wir jetzt auf Platz 3.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.


Ich sehe dann einen Logikfehler. Warum kann M.Mann gegenüber Kind mit dem sinkenden Etat argumentieren, Leitl aber nicht. Finanzlage und Kaderqualität sind doch direkt verknüpft, siehe der Köhn-Verkauf. Nur weil man viel Zeit hat, kann man ja nicht unbegrenzt viel aus einem Kader raus holen, der aus Spieler besteht, deren Potenziale ganz natürlichen Grenzen unterliegt.


Weil der Kader ja nicht vom Grunde auf neu aufgebaut wird und Leitl mit dem bisherigen Spielern schon lange beinahe täglich arbeitet.
Das kann ein Mann qua Aufgabenbereich nicht. Er ist an wirtschaftliche Rahmenbedingungen gebunden, Leitl an die Arbeit auf dem Platz.


Nein. Leitl ist genauso an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebunden. Seinem Kader kann nur die sportliche Qualität zugeführt werden, welche wirtschaftlich darstellbar ist. Ist dies wirtschaftlich notwendig, verlierst du einen Schlüsselspieler ersatzlos im Winter (Köhn) oder kannst mit deinem Top-Torjäger nicht verlängern (Teuchert). Ergo sinkt die Qualität.
Man kann nicht nach solchen Verlusten erwarten, dass die Qualität gleich und die Ergebnise gut bleiben nur weil " Leitl mit dem bisherigen Spielern schon lange beinahe täglich arbeitet"


Übrigens sehe ich diese Trennung generell als schwierig an. Würde M.Mann nicht gut scouten und verhandeln, wären Jungs wie Köhn oder Leopold nicht nach Hannover gekommen. Die Qualität der beiden helfen S.Leitl dann seine in seinem Sektor (dem Sportlichen) zu erreichen.

Weil Leitl diese Spieler entwickeln kann steigt ihr Marktwert, Mann kann die Spieler mit Gewinn verkaufen und die Ziele in seinem Sektor (die Wirtschaftlichkeit) erreichen.


Man kann diese Dinge nicht derart vereinfachen.


Sehe ich anders. Wenn Trainer an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebunden wären, wären Aufstiege von Darmstadt, Heidenheim, Fürth, Bochum, Elversberg, Ulm, uvm. alles Ausnahmen gewesen, da sich diese Vereine ja wohl kaum die Topspieler der Liga leisten konnten.
Wenn wir es umdrehten, müssten wir ja einfach nur eine Zweitliga Allstars Mannschaft zusammenkaufen und der Trainer wäre fast egal.

Nein, diese Saison ist Leitl am Zug zu zeigen, dass er ein sehr guter Trainer ist, der auch unter schwierigen Umständen seine Spieler besser machen und zum Aufstieg führen kann.
Wenn ihm das nicht gelingt, dann ist er eben am Ziel gescheitert.


Ich kann deine Argumentation aber auf die gleiche Weise umkehren:

Wenn ein Trainer allein wegen des Zeitraums über welchen er mit einer Mannschaft zusammen arbeiten die Qualität so drastisch erhöhen kann, ist es ja fast egal, welche Spieler ihm zur Verfügung stehen, richtig? Dann wäre also Leitl der Erfolg der letzten 2 Jahre zuzuschreiben und nicht Mann?

Wenn der Erfolg eines Trainer nicht auch an die wirtschaftlichen Bedingungen geknüpft sind, warum spielt dann nicht meine Kreisklasse-Mannschaft in der Bundesliga und warum holt City mehr Titel als Liverpool?

Die Argumente sind aber auf die gleiche Weise löchrig, weil man die Verantwortung für Erfolg nicht so einfach trennen kann.

Ja, die Budget-Rangliste entspricht nie der tatsächlichen Tabelle. Ändert nichts daran, dass es klare Grenzen gibt, welche durch das Budget gesetzt werden. Ulm wird Bundesliga spielen, aber nicht die CL gewinnen.



Jetzt mal eine andere Frage:

Du meinst, Leitl muss jetzt liefern, sprich die Mannschaft zum Aufstieg führen. Hierfür ist es nötig, besser zu performen, als es sich durch die finanziellen Rahmenbedingungen erzwingen ließe.

Aber jetzt stell dir mal folgendes Szenario vor:

Hamburg, Schalke und die Hertha müssen nicht über performen, sondern allein ihr tatsächliches finanzielles Potenzial ins sportliche übertragen. Die Kölner stecken den Abstieg gut weg und Nürnberg kommt mit einen fetten Finanzspritze ebenfalls wieder in Fahrt.

Wir auf der anderen Seite spielen eine gute Saison, Spieler entwickeln sich, Marktwerte steigen, vielleicht werden es am Ende sogar 55-60 Punkte. Trotzdem reicht es nicht für die Top 3.


Willst du Leitl dann entlassen, nur weil andere Mannschaften, mit teils deutlich höheren Budgets, ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet haben oder Teams in unserer Gewichtsklasse ebenfalls über-performt haben? Entlässt du dann aus Frust einen guten Trainer, nur weil er nicht alles und jeden überflügelt hat?


Ganz ehrlich: Das ist der Fluch der anspruchsvollen Traditionsklubs. Keine Geduld um gute Leute mal kochen zu lassen + ein Überbordender Anspruch, der sich durch nichts mehr belegen lässt. Das Ergebnis sind ständige Umbrüche, regelmäßige Entlassungen, Mehrkosten und ein sinkenden Budget, während die Ziele unverändert hoch bleiben.


Ja, wenn nächste Saison Elversberg, Fürth und Paderborn aufsteigen, hat Leitl nicht mehr viele Argumente, vorausgesetzt, die Mannschaft verliert nicht noch mehr Schlüsselspieler.
Aber bei der Konkurrenz um Hamburg, Schalke, Hertha BSC und vermutliche Düsseldorf und/oder Köln ist es vermessen einen Top 3 Platz als Pflicht anzusehen. Wenn die am Ende die Top 3 stellen und wir auf 4-7 landen, ist das kein Versagen meiner Meinung nach.


Finde die Gegenfragen etwas holprig, weil der City - Liverpool Vergleich insofern hakt, als dass Liverpool nun wirklich nicht finanziell schwach aufgestellt wäre. Die TV Gelder in England sind bekannt, der Verein gehört ebenfalls Milliardären und die Ablösen sind ebenfalls massiv hoch. Ich weiß um Klopps Beliebtheit, aber Guardiola ist trotzdem der bessere, erfolgreichere Trainer.


Zur der weiteren Frage, was passiert, wenn das Ziel knapp verpasst wird: das kann ich nicht beantworten, weil ich nicht der Entscheidungsträger bin.

Ich finde es aber nicht nachvollziehbar, wie man die Arbeit des Trainers jetzt schon entschuldigen möchte, obwohl die neue Saison noch gar nicht begonnen hat.
Das formulierte Ziel ist der Aufstieg, es ist seine Aufgabe sich dem anzunehmen.
Quo vadis, Hannover 96 |#1764
13.05.2024 - 15:48 Uhr
@Skordie

Ich habe dich nicht gefragt was passieren wird, sondern was du in diesem Szenario machen würdest. Es ist nicht schwer Ziele zu formulieren, wenn ich bereit bin die Umstände zu ignorieren, welche Einfluss auf die Realisierbarkeit haben könnten.

Klar, man kann dem Trainerteam ein Ziel setzen, alle Einwände in den Wind schlagen und ihm sagen, es sei sein Job dies Vorgaben umzusetzen. Aber dann besteht das eigentliche Problem des Vereins nicht beim Trainer, sondern in der Führungsriege.

Dein letzter Satz klingt ziemlich, als wärst du mit deinen Argumenten am Ende und man müsse das Ziel nun erreichen, weil das gesetzte Ziel das Ziel ist, welches man sich gesetzt hat. Geile Begründung.

Du wirfst mir vor, schon vorzeitig Entschuldigungen zu suchen, wenn wir nicht aufsteigen, forderst aber selbst vorzeitig den Aufstieg ein, ohne zu wissen wie unser Kader im September aussieht und wie es um die Konkurrenz bestellt ist. Sinn?


Und zum City/Liverpool vergleich: Schaut man sich an, was City und Liverpool investiert haben, seitdem Guardiola und Klopp da sind, ist völlig klar, dass die in zwei unterschiedlichen Ligen spielen. Dafür braucht es keine 5 Minuten auf TM. Ja, Guardiola holt mehr Titel, aber für mich ist das zu erwarten, bei den Investierten Summen. Klopp macht aus seinen Teams Überperformer, weshalb er für mich der bessere Trainer ist. Aber gut, jedem seine Meinung.
Ich denke aber tatsächlich, dass Klopp mehr Titel als Pep geholt hätte, wenn er das gleiche Geld gehabt hätte, aber das ist dann rein spekulativ und gehört eigentlich auch nicht hier rein.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Arekon96 am 13.05.2024 um 15:53 Uhr bearbeitet
Quo vadis, Hannover 96 |#1765
13.05.2024 - 16:09 Uhr
@Arekon96 da Lesenswert gab es nicht nur, weil du den Unterschied gut erklärt hast und der Beitrag somit Lesenswert ist, sondern auch weil du nicht wieder die 23 vorangegangenen Beiträge mit zitiert hast.Zunge raus Danke

•     •     •

Bier, welches während eines Torjubels verloren geht, sollte, im Falle einer Rücknahme durch den VAR, von der DFL finanziell erstattet werden.
Quo vadis, Hannover 96 |#1766
13.05.2024 - 17:33 Uhr
Zitat von Arekon96
@Skordie

Ich habe dich nicht gefragt was passieren wird, sondern was du in diesem Szenario machen würdest. Es ist nicht schwer Ziele zu formulieren, wenn ich bereit bin die Umstände zu ignorieren, welche Einfluss auf die Realisierbarkeit haben könnten.

Klar, man kann dem Trainerteam ein Ziel setzen, alle Einwände in den Wind schlagen und ihm sagen, es sei sein Job dies Vorgaben umzusetzen. Aber dann besteht das eigentliche Problem des Vereins nicht beim Trainer, sondern in der Führungsriege.

Dein letzter Satz klingt ziemlich, als wärst du mit deinen Argumenten am Ende und man müsse das Ziel nun erreichen, weil das gesetzte Ziel das Ziel ist, welches man sich gesetzt hat. Geile Begründung.

Du wirfst mir vor, schon vorzeitig Entschuldigungen zu suchen, wenn wir nicht aufsteigen, forderst aber selbst vorzeitig den Aufstieg ein, ohne zu wissen wie unser Kader im September aussieht und wie es um die Konkurrenz bestellt ist. Sinn?


Und zum City/Liverpool vergleich: Schaut man sich an, was City und Liverpool investiert haben, seitdem Guardiola und Klopp da sind, ist völlig klar, dass die in zwei unterschiedlichen Ligen spielen. Dafür braucht es keine 5 Minuten auf TM. Ja, Guardiola holt mehr Titel, aber für mich ist das zu erwarten, bei den Investierten Summen. Klopp macht aus seinen Teams Überperformer, weshalb er für mich der bessere Trainer ist. Aber gut, jedem seine Meinung.
Ich denke aber tatsächlich, dass Klopp mehr Titel als Pep geholt hätte, wenn er das gleiche Geld gehabt hätte, aber das ist dann rein spekulativ und gehört eigentlich auch nicht hier rein.


Ich würde gern die Schärfe rausnehmen.
Ich werfe dir gar nichts vor, sondern begründe einfach meine Sichtweise auf die Dinge.
Man mag diese Sicht von mir verkürzt finden, aber schauen wir doch einfach was passiert ist und was hinten rauskommt:


- Wir krebsen seit einigen Jahren in der zweiten Liga rum.
- Wir sind inzwischen sportlich und finanziell, auch wenn es weh tut, ein durchschnittlicher Zweitligist.
- Man(n) verpflichtet Leitl und gibt einen Dreijahresplan aus.
- Am Ende des Plans soll der Aufstieg stehen.
- An diesem Ziel wird der Trainer gemessen.

Wenn man am Ende vierter, fünfter, achter oder 17 wird, ist das Ziel verfehlt.
Andere Vereine schaffen den Aufstieg mit mehr Möglichkeiten, andere mit weniger, das ist doch aber gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass das definierte Ziel ist und sich der Trainer, der eben anders als der Sportdirektor, täglich taktisch und individuell mit der Mannschaft arbeitet, sich daran messen lassen muss und damit weniger ausreden hat als der Sportdirektor, der eben nur mit Zahlen und Verhandlungsgeschick arbeiten kann.

Das ein Aufstieg schwer und ambitioniert ist, stellt doch gar niemand in Frage. Aber wenn ich einen Trainer unter den oben genannten Prämissen verpflichte, dann ist dem hoch bezahlten Trainer auch klar, was seine Aufgabe ist.
Und dann finde ich es falsch im Vorfeld mögliche andere Szenarien durchzuspielen, Vergleiche zu ziehen oder eben doch Ausreden zu suchen, ala andere Clubs geben mehr Geld aus, etc.
Wir sind Hannover 96, wir wollen aufsteigen, wir müssen unsere Stärken auf den Platz bringen.

Wenn das dann am Ende nicht klappt, macht man eine Analyse und schaut, wie es danach weiter geht.
Quo vadis, Hannover 96 |#1767
13.05.2024 - 17:55 Uhr
Vor allem war doch von vornherein klar, dass der Etat immer niedriger wird. Dass die 2. Bundesliga finanziell schwierig ist, betont doch Kind in nahezu jedem Interview.

Deshalb war es auch nie ein "im dritten Jahr wollen wir aufsteigen", sondern ein "spätestens in drei Jahren wollen wir aufsteigen". Dass die Bedingungen in der neuen Saison vielleicht schwieriger sind als noch in dieser oder der letzten war ziemlich absehbar. Man kann nicht gleichzeitig ausblenden, dass Vereine wie Darmstadt, Heidenheim oder Kiel aufsteigen und sich auf der anderen Seite beschweren, dass die zweite Liga mit Hertha, Schalke oder Köln immer mehr relativ finanzstarke Klubs bekommt. Wenn man so argumentiert, muss der Aufstieg davor ja total leicht gewesen sein - und wurde verfehlt.

Gleichzeitig lobt man ja fortwährend die tolle Entwicklung der Spieler unter Leitl - ist ja nun auch nicht so, als würden wir im Sommer alle Leistungsträger verlieren. Köhn muss man ersetzen, Teuchert war in der Rückrunde nicht mal mehr Leistungsträger. Ausnahmespieler Halstenberg bleibt uns, der Rest der Stammspieler wahrscheinlich auch.

Also ja: der Plan bleibt bestehen und nein, meiner Meinung nach haben sich die Rahmenbedingungen nicht verändert, sondern waren von vornherein klar. Vielleicht schaffen wir es ja mit einer ähnlich guten Mannschaft in dieser Saison und einer teilweise etwas mutigeren, gleichbleibenden Spielweise und Taktik die nötigen Punkte für den Aufstieg zu holen.

•     •     •

„Unabhängig von arbeitsgerichtlich zu klärenden Rechtsfragen genießt Gerhard Zuber das volle Vertrauen der Geschäftsführung."

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von Jernals am 13.05.2024 um 18:03 Uhr bearbeitet
Quo vadis, Hannover 96 |#1768
13.05.2024 - 17:58 Uhr
Zitat von Skordie
Wenn man am Ende vierter, fünfter, achter oder 17 wird, ist das Ziel verfehlt.
Andere Vereine schaffen den Aufstieg mit mehr Möglichkeiten, andere mit weniger, das ist doch aber gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass das definierte Ziel ist und sich der Trainer, der eben anders als der Sportdirektor, täglich taktisch und individuell mit der Mannschaft arbeitet, sich daran messen lassen muss und damit weniger ausreden hat als der Sportdirektor, der eben nur mit Zahlen und Verhandlungsgeschick arbeiten kann.


Aber hat der Sportdirektor nicht das gleiche Ziel? Ist das Ziel von Mann ausgegeben wurden oder war es Kind der dieses Ziel hatte? Aber egal, das Ziel ist der Aufstieg nächste Saison.
Wenn Leitl das schafft klasse, wenn nicht, muss man überlegen wie es weiter geht, nur weil man ein Ziel verpasst hat, muss das ja nicht heißen, dass man schlecht arbeitet. Zumal man das Ziel nicht alleine hat und anders als bei unserem 1. Abstieg in diesem Jahrtausend ein Aufstieg nicht alternativlos, sondern ambitioniert ist.
Allerdings sagte ich Sonntag zu meinem Sohn schon, der mir die Frage stellte "was ist eigentlich mit Leitl wenn wir es nächstes Jahr nicht schaffen?" dass ich nicht glaube das Leitl noch eine Zukunft in Hannover hätte, viel mehr glaube ich daran, dass man bereits während der Saison handeln würde.

Ob das nun richtig oder falsch ist, muss jeder für sich entscheiden und die Zeit wird es uns zeigen.
Solange ich eine Entwicklung sehen kann (die sehe ich zumindest in dieser Saison) würde ich dem Aufstieg nicht alles unterordnen. Aber ihr kenn mich, ich war schon immer eher der "das Glas ist halb voll" Typ.

•     •     •

Bier, welches während eines Torjubels verloren geht, sollte, im Falle einer Rücknahme durch den VAR, von der DFL finanziell erstattet werden.
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