Und selbst wenn der AC Milan das geahnt haben sollte, so what? Newcastle hat tonali gelauft, mit allem was dazu gehört. Ich frage mich echt was der AC Milan damit zu tun haben Soll. Habende ihn angestiftet Wetten zu gehen oder was? Viel mehr bin ich der Meinung, dass Tonali in Person Newcastle gegenüber zum Schadenersatz verpflichtet sein sollte. Immerhin hat er 64 mio Euro gekostet und einen 5-Jahres Vertrag unterschrieben. Also kostet Tonali Newcastle basierend auf dem Vertrag in 10 Monaten ca. 10 mio€. Dass er in der Zeit auf sein Gehalt verzichten muss, sollte ja ohnehin klar sein.
Ich bin weder im UEFA noch im italienischen/britischem Recht bewandert.
Aber im deutschen Recht gilt sowohl b2c, als auch b2b, dass das arglistige verschweigen von Mängeln nicht erlaubt ist und dann das Geschäft anfechtbar ist. Das kann auch b2b nicht über Klauseln ausgeschlossen werden.
Die Nachweispflicht hierfür liegt b2b beim Käufer. In Bezug auf Tonali ist es sicherlich ein Mangel, dass gegen ihn ermittelt wird und er im Ergebnis 10 Monate ausfällt.
Ob AC von den Vorfällen/Ermittlungen vorher wusste keine Ahnung.
Und ob Newcastle ein Interesse an der Anfechtung hat, keine Ahnung.
Es handelt sich aber bei Transfers von Spielern nicht um den Erwerb einer Sache, entsprechend ist die Argumentation hinfällig.
Stimmt, es handelt sich um den Erwerb eines immateriellen Wirtschaftsgutes in Form von einem Recht und zwar dem Spielrecht. Dieses hat Milan verkauft. Sollte Milan jedoch gewusst haben, dass das Recht in Zukunft (phasenweise) nicht mehr bestehen könnte, dann kann man hier ggf von arglistiger Täuschung reden. Die Argumentation von MS-Werder ist hier also passend. Milan könnte also ggf schadensersatzpflichtig sein hinsichtlich der Ablöse sein.
Btw könnte auch Tonali schadensersatzpflichtig sein, in diesem Fall aber eher wegen des Gehaltes. Sollte Milan nicht gewusst haben von den Ermittlungen, dann ist aus meiner Sicht Tonali ggf. auch schadensersatzpflichtig in Hinsicht auf die Ablöse.
Achtung alles reiner Konjunktiv, absolute Aussagen kann NIEMAND an Hand der vorhandenen Daten machen.
Transfers sind Dreiparteiengeschäfte und mit der Ablöse erwirbt der aufnehmende Verein kein Gut im klassischen Sinne sondern zahlt vielmehr eine Art Schadensersatz für vorzeitigen Vertragsbruch des Spielers an den abgebenen Verein. Fußballspieler sind ja keine Sklaven die x-beliebig verkauft werden können. Wir bewegen uns also eher im Arbeitsrecht, Tonali ist / war letztlich ganz normaler Angestellter. In diesem Kontext erscheint mir ein Verfahren extrem unwahrscheinlich, zumal Tonali zum Zeitpunkt des Wechsels weder verurteilt war noch Ermittlungen stattfanden. Und selbst wenn bereits ermittelt wurde gilt bis zur Verurteilung in dubio pro reo. Was hätte Milan also machen sollen selbst für den unwahrscheinlichen Fall das sie wie auch immer davon hätten wissen können? Newcastle wollte den Spieler, der Spieler wollte zu Newcastle, Milan wurde entschädigt und hat somit einem vorzeitigen Wechsel und ergo der Vertragsauflösung zugestimmt, thats it.
Ich glaube nicht, dass das so vollumfänglich richtig ist.
Die Ablösezahlungen (zzgl. Nebenkosten der Anschaffung) sind für den aufnehmenden Verein als immaterielles Wirtschaftsgut „exklusives Nutzubgsrecht am Spieler“ zu aktivieren.
Für den abgebenden Verein ist das ein Anlagenabgang. Es handelt sich um den Verkauf eines immateriellen Wirtschaftsgutes des Anlagevermögens.
Der Begriff „Entschädigung“ dürfte hier eher umgangssprachlich zu verstehen sein und nicht im Sinne des Schadenersatzes.
Führt aber alles zu weit.
Wirklich sehr komplexe Causa und ich bin zugegeben Wirtschaftswissenschaftler und kein Jurist. Eine fundierte juristische Einschätzung hierzu würde mich auf jeden Fall sehr interessieren.