07.01.2024 - 12:58 | Quelle: The Times/Transfermarkt | Lesedauer: unter 2 Min.
Al-Ettifaq FC
Jordan Henderson
Niedriger Standard, zu wenige Fans 

„Times“: Ex-Liverpooler Henderson will Saudi-Arabien nach halbem Jahr wieder verlassen

Ex-Liverpooler Jordan Henderson will Saudi-Arabien wieder verlassen
©IMAGO

Er wurde für seinen Wechsel nach Saudi-Arabien in England harsch kritisiert und bemühte sich sehr, den Transfer vom FC Liverpool zu Al-Ettifaq öffentlich zu rechtfertigen. Jetzt will Mittelfeldspieler Jordan Henderson (33) einem „The Times“-Bericht zufolge die Saudi Pro League nach nur einem halben Jahr wieder verlassen und zurück in die Premier League – oder irgendwohin sonst in Europa.


Marktwert
Jordan Henderson
J. Henderson Zentrales Mittelfeld
6,00 Mio. €


Dem Blatt zufolge wollen der Klub und Trainer Steven Gerrard, den Henderson als einen Grund für seinen Wechsel nannte, einen Abgang vermeiden. Über die Probleme des Nationalspielers, im saudischen Fußball anzukommen, sei man sich aber bewusst. Henderson hadere mit dem niedrigeren Standard und den oftmals leeren Zuschauerrängen und nehme eine Ausleihe ins Visier, heißt es.


Leistungsdaten
Jordan Henderson
J. Henderson Zentrales Mittelfeld
Al-Ettifaq FC
Al-Ettifaq FC
Saison 23/24
Saudi Pro League
Spiele
17
Tore
0
Vorlagen
4


Im Juli zahlte Al-Ettifaq 14 Millionen Euro für seine Dienste. Mehr als für jeden anderen Einkauf der Klubhistorie. Kein Spieler über 32 Jahre in der Geschichte der saudischen Liga war auch nur annähernd so teuer wie Henderson. Kritik am Wechsel nach Saudi-Arabien hatte sich der 81-fache Auswahlspieler Englands nicht zuletzt dafür eingefangen, dass in Saudi-Arabien homosexuelle Handlungen illegal sind und im Höchstmaß mit der Todesstrafe geahndet werden können, während Henderson sich in der Vergangenheit stark für die LGBTQ-Community einsetzte.



Dass er dennoch den Weg zu Al-Ettifaq und Ex-Kollege Gerrard fand, dürfte im Sommer ein Zusammenspiel mehrerer Umstände bedingt haben. Trainer Jürgen Klopp hatte ihm in Liverpool nur noch die Aussicht auf womöglich geringere Einsatzzeit geben können, wie Henderson später erklärte. Zudem soll sich das Interesse anderer Klubs in Europa an einer Verpflichtung Hendersons in Grenzen gehalten haben. Geld habe für ihn nach eigener Aussage keine Rolle gespielt, doch kann ein Gehalt von angeblich mehr als 400.000 Euro pro Woche – steuerfrei – nicht unerwähnt bleiben.



Während Henderson darüber hinaus zu den Stammspielern in einem Team mit in Europa bekannten Namen wie Moussa Dembélé (27), Demarai Gray (27) oder Georginio Wijnaldum (33) gehört, tut sich Al-Ettifaq in dieser Saison schwerer als in Anbetracht der namhaften Transfers erhofft. Eine Bilanz von sechs Siegen, sechs Niederlagen, sieben Unentschieden und 22:22 Toren resultiert im achten Rang in der Tabelle. Die ersten drei Plätze berechtigen zur Teilnahme an der AFC Champions League.

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Zeyes Zeyes 08.01.2024 - 20:31
Zitat von RuvinhoDBS

Es geht hier nicht um den Wechsel an sich, denn das ist eine ganz andere Thematik. Auch seine vormalige Außendarstellung ist hier Fehl am Platz. Denn diese Argumente beziehen sich auf die Situation vor seinem Wechsel.
Ich habe mich weitgehend mit solchen Ländern beschäftigt, da ich das berufsbedingt nunmal machen muss. Mir geht es nicht um das Land an sich, sondern um die Schadenfreude, die sich hier im Forum auftun, wenn jemand einen Fehler gemacht zu haben scheint und diesen eventuell zugibt. Dies kann jedem von uns passieren und lieber man macht den Fehler als ihn eben nicht zu machen.

Wer macht bitteschön lieber Fehler, als sie nicht zu machen? Gerade Henderson dürfte wohl der allerletzte sein, der nach seinem Saudi-Intermezzo mit einer "toll, dass ich diesen Fehler machen durfte"-Attitüde heimkommen wird.


Zitat von RuvinhoDBS
Es mag viele Gründe gegeben haben nach SA zu wechseln. Das Land aber nun zu diskreditieren und dort nicht tätig zu sein, ist auch die falsche Herangehensweise.
Wie soll sich in dem Land denn etwas verändern, wenn man es von sämtlichen Verhandlungen/Gesprächen/uvm isoliert? Isolation ist selten ein Mittel, welches zu einer Verbesserung der Situation führt. Eine Integration und ein Handel/Miteinander sind - historisch und politikwissenschaftlich gesehen - die effektiveren Maßnahmen, um Verbesserungen herbeizuführen.

Dass das reichlich naiv ist (und schon immer war), zeigen in den letzten Jahren zwei Länder, deren Namen mit R und C beginnen, besonders eifrig auf. Ein Miteinander erfordert ein Mindestmaß an gemeinsamen Werten, sonst artet der Versuch unweigerlich in Toleranz des Intoleranten aus. Und Saudi Arabien spielt da auf demselben Niveau wie die genannten beiden, nur mit geringerer weltpolitischer Relevanz.
RuvinhoDBS Hannover 96 RuvinhoDBS 08.01.2024 - 17:33
Zitat von pablo_eimer
Zitat von RuvinhoDBS

Oh ja die ganzen Moralapostel hier wieder. Immer wieder bezeichnend, wie manche über Situationen und Umstände urteilen, denen sie nicht kennen. Zunächst mal handelt es sich hier um ein Gerücht. Was Henderson wirklich will oder dachte, weiß keiner von uns. Also sollte man erstmal die Füße stillhalten.

Zudem: Vom sportlichen Niveau hatte sich Henderson bestimmt mehr versprochen. Sein Verein dominiert eben nicht in der Liga. Er zeigt anscheind gute Leistungen, aber es reicht halt nicht für ganz oben. Von daher wissen wir nicht, was ihm im Sommer bzgl. der Mannschaft versprochen worden ist. Und ob er wirklich weg will



intellektuelles limbo.

ich empfehl dir, das hier durchzulesen:
https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/saudi-arabien-2020#section-18866212

nach deiner logik sollten wir alle missstände einfach weiter akzeptieren und fleißig hände schütteln mit menschen, die flucht, terror und verfolgung verursachen? damit sind wir natürlich nicht freigesprochen, wir haben als land genug eigenen dreck am stecken.

ein jordan henderson, der sich stark für LGBTQ- und menschenrechte eingesetzt hat bis zu seinem wechsel wurde 200% zurecht für seinen wechsel kritisiert.

ob es sich hier um ein gerücht handelt oder nicht: die menschen als moralaposteln zu diskreditieren, (die sich den aufwand gemacht haben, sich zu informieren, was in dem land abgeht (weil surprise: dir als europäischer tourist wird NICHTS von all den missständen gezeigt, deswegen nennt man das ja auch unterdrückung)) die einen menschen für seine doppelmoralische entscheidung und verargumentierung kritisieren ist typisch alt-right


Wow ganze 5 Beiträge. Wenn die alle so sind, wie dieser hier, dann gebührt dir mein Respekt....

Es geht hier nicht um den Wechsel an sich, denn das ist eine ganz andere Thematik. Auch seine vormalige Außendarstellung ist hier Fehl am Platz. Denn diese Argumente beziehen sich auf die Situation vor seinem Wechsel.
Ich habe mich weitgehend mit solchen Ländern beschäftigt, da ich das berufsbedingt nunmal machen muss. Mir geht es nicht um das Land an sich, sondern um die Schadenfreude, die sich hier im Forum auftun, wenn jemand einen Fehler gemacht zu haben scheint und diesen eventuell zugibt. Dies kann jedem von uns passieren und lieber man macht den Fehler als ihn eben nicht zu machen.
Es mag viele Gründe gegeben haben nach SA zu wechseln. Das Land aber nun zu diskreditieren und dort nicht tätig zu sein, ist auch die falsche Herangehensweise.
Wie soll sich in dem Land denn etwas verändern, wenn man es von sämtlichen Verhandlungen/Gesprächen/uvm isoliert? Isolation ist selten ein Mittel, welches zu einer Verbesserung der Situation führt. Eine Integration und ein Handel/Miteinander sind - historisch und politikwissenschaftlich gesehen - die effektiveren Maßnahmen, um Verbesserungen herbeizuführen.
HerthaKoriBSC HerthaKoriBSC 08.01.2024 - 14:47
Zitat von schlckr7

Zitat von HerthaKoriBSC

Es geht mir um sein Auftreten der Jahre zuvor. Du kannst dich nicht für diese Sachen öffentlich einsetzten und dann das Land was gegen die eigenen Prinzipien völlig vorbeigeht, als deine neue Wahlheimat nennen.
Mir geht es eben nur darum wofür er früher stand und das er denn da hin ist... Wenn er sich nicht öffentlich so oft dafür eingesetzt hätte, ok... Soll er sich die Taschen voll machen. Aber am Ende über Sachen zu heulen die JEDEM klar waren, ist ganz armselig.

Aber sich über den schwachen Fußball und dem Wetter aufregen ist ja wohl der größte Witz.
Ich Wechsel ja auch nicht nach England und sage das die zu gut sind und es dauernd nur regnet. Oder das es in der Schweiz Schnee gibt und der auch noch kalt ist,...
Dazu ist er keine 16 mehr sondern alt und reif genug um sowas zu erkennen.

Aber du würdest nicht dahin ziehen um dann zu merken das dort viel Sonne scheint und es sehr warm ist.... Das weißt du jetzt schon oder nicht.


Doch genau so macht man Fehler. Ich bin auch der Arbeit wegen nach Dubai gezogen und hab festgestellt, dass ich Hitze und Mentalität komplett falsch eingeschätzt habe. Ich dachte, man gewöhnt sich dran und ich lag falsch. Das es heiß ist, wußte ich und auch, dass die Kultur komplett anders ist. Trotzdem dachte ich, dass ich das packe. Ich hab jetzt keine Pressekonferenzen gegeben und jedem vorher erzählt, wie geil Dubai ist, aber ich bin auch zurück ins kalte Hamburg gekrochen.

Und ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie reif jemand ist, der sein ganzes Leben entweder in Sunderland oder Liverpool gelebt hat und dort in einem sportlichen, goldenen Glaskasten lebt.

Ich will mich nicht für ihn einsetzen und halte ihn für ne Pfeife - aber es geht gefühlt stärker um die Abneigung gegenüber Saudi Arabien als um den Typen.


Mir geht es hauptsächlich um die Konstellation. Hätte er sich nicht so extrem oft für LGBTQ eingesetzt wäre es mir egal ob er zurück will oder nicht. Ebenso wie seine AusredenArgumente das es zu heiß sei und der Fußball zu schwach... lächerlich


Man kann nicht in ein Land ziehen, obwohl man genau gegen die Prinzipien des Landes ist. Und dann merken das es doch nicht alles rosa ist.
Schlimmer wäre am Ende noch wenn irgendwann mal rauskommt das er selbst homosexuell ist.. (was ich auf KEINEN Fall schlimm finden würde das er oder ein anderer homosexuell ist) Denn dann würde er in ein Land ziehen wo er seine Gefühle nicht ausleben dürfte ohne mit sehr drastischen Strafen zu rechnen.


Du bist aber nicht wissentlich in eine Firma wo alle nur 10% von deinen können haben um dich dann wegen Unterforderung zu beschweren.
Autor
Piggadilly
Tobias Picker
TM-Username: Piggadilly
Alle Beiträge des Autors
Jordan Henderson
Ajax Amsterdam
Jordan Henderson
Geb./Alter:
17.06.1990 (33)
Nat.:  England
Akt. Verein:
Ajax Amsterdam
Vertrag bis:
30.06.2026
Position:
Zentrales Mittelfeld
Marktwert:
6,00 Mio. €
Al-Ettifaq FC
Gesamtmarktwert:
67,55 Mio. €
Wettbewerb:
Saudi Pro League
Tabellenstand:
6.
Kadergröße:
24
Letzter Transfer:
Khalid Al-Ghannam